Kochen auf dem Van-Roadtrip

Inhalt

Die Ausstattung eurer Van-Küche

Grundausstattung Lebensmittel und Haltbarkeit

Zubereitung - drinnen oder draußen

Frühstück, Mittagessen, Abendbrot

Lebenselixier Kaffee, on the Road

Fazit

Gehört nicht das Kochen und Essen on the road zu den Dingen, die den Van-Roadtrip erst zum Van-Roadtrip machen? Schließlich beschäftigt man sich unterwegs drei bis vier Mal am Tag mit den Fragen Was gibt es zu essen? Wer macht das Essen? Wie bereiten wir es zu? Und die Antwort auf diese Fragen lasst ihr euch dann so richtig schmecken in eurer rollenden Küche, oder doch lieber davor?

Wir liefern euch hier eine Handvoll Infos rund um das Thema Kochen unterwegs. Hier gibts einen Überblick zur Lebensmittel-Grundausstattung, zur Haltbarkeit und zur Frage der Zubereitung drinnen vs. draußen. Worum geht es uns hier? Um die basics.

On the road zu kochen heißt sicher etwas weniger aufwändig zu kochen, das bringen die beschränkten Zubereitungsmöglichkeiten in einem Bus ganz einfach mit sich. Aber das muss nicht gleichbedeutend sein mit ungesünder oder weniger lecker oder weniger kreativ. Wir alle kennen das Gefühl, dass eine Roadtrip-Mahlzeit eben irgendwie besonders schmeckt. Mehr nach Abenteuer, Freiheit und Erlebnis als der Schmorbraten am Küchentisch zu Hause.

Das Essen unterwegs auf Reisen zu organisieren – dafür spielt natürlich eine Rolle, ob ihr euch auf eurem Trip innerhalb oder abseits der gängigen Versorgungsinfrastruktur bewegt. Sprich, ist auf eurer Route immer die Möglichkeit zum Einkauf von Nahrungsmitteln auf einem Markt oder in einem Supermarkt gegeben oder eher nicht? Gibt es unterwegs eine Vielzahl an Restaurants und Imbissen oder den Campingplatz-Shop oder bevorzugt ihr es selbst zu kochen?

Wenn ihr euch dagegen weitgehend abseits der Versorgung bewegt, ist es ratsam vor dem Trip einen größeren Lebensmittelvorrat zu planen und anzulegen.

Die Ausstattung eurer Van-Küche

Wie variabel ihr beim Kochen on the road seid hängt letztendlich von eurem Koch-Know-how und natürlich auch ein wenig von eurem Equipment ab. Habt ihr eine kleine Küchenzeile und Kühlschrank im Van oder verlasst ihr euch ganz auf eure Kühlbox und Gaskocher oder Grill?

Es gibt für die Van-Ausstattung ja alle möglichen Küchengeräte auch in der Roadtrip-Variante, vom Campingbackofen bis zur Campingkaffeemaschine. Bei der Küchenausstattung reicht die Palette vom Multivan-Ausbau mit Induktionsplatte, Kühlschrank und Spüle über ausziehbare Küchenmodule bis zu weder-noch. Am Ende des Tages ist es eine Frage der Möglichkeiten eures Busses, Stichwort Platz, und eurer persönlichen Präferenz. Für das Zubereiten von warmen Speisen sind Kochfeld oder Kochplatte nice-to-have, die warme Verpflegung funktioniert aber auch mit dem Gaskocher bzw. Benzinkocher oder Grill, die zusätzlich noch den höheren Outdoor-Faktor haben, weil ihr sie auch außerhalb eures Vans anwerfen könnt.

Ein Kühlschrank hält eure verderblichen Lebensmittel und übrig gebliebenes Essen frisch. Eine Alternative ist die gute alte Kühlbox. Konstante und dauerhafte Kühlleistung für Reisen bieten Kühlboxen mit Strombetrieb: Kompressorkühlboxen sind sehr beliebt, günstiger kommt dagegen die thermoelektrische Kühlbox daher. Absorberkühlboxen können teilweise auch mit Gas betrieben werden.

Kühlen und Kochen verbrauchen Strom oder Gas oder Benzin oder Kohle. Auch daran solltet ihr denken, wenn ihr eure Roadtripressourcen plant.

Grundausstattung Lebensmittel und Haltbarkeit

Einen Grundstock an haltbaren Lebensmitteln an Bord zu haben empfiehlt sich immer. Welche Lebensmittel ihr mitnehmt entscheidet euer persönlicher Geschmack. Die Roadtrip-Haltbarkeitsklassiker sind sicher

• Nudeln
• Reis
• Speiseöl
• Zwiebeln
• Knoblauch
• Gewürze
• Konservendosen (denkt daran den Dosenöffner mitzunehmen)
• Fertigsaucen
• Müsli
• getrocknete Früchte
• Nüsse
• Kaffee
• Tee
• haltbare Milch oder haltbare Milch-Alternativen

Nehmt aber keine riesigen Vorratsmengen mit wenn klar ist, dass unterwegs die Möglichkeit besteht Lebensmittel einzukaufen. Schließlich wollt ihr nicht unnötig viel Transportgewicht spazieren fahren.

Falls ihr unsicher seid, was ihr so alles an alltäglichen Küchenutensilien für euren Roadtrip einplanen sollt, checkt unseren Beitrag Ausrüstung – was mitnehmen? und dort die Punkte Küche und Lebensmittel. Aber vergesst dabei nicht: Nehmt nicht alles mit was geht, sondern überlegt euch was ihr wirklich benötigt, denn on the road ist weniger eben mehr. Die besten Küchenutensilien für unterwegs sind funktional, robust, leicht und platzsparend.

Haltbare Lebensmittel sind als Grundausstattung für eure Reise am besten geeignet. Für Gemüse, Obst und Brot, die eine geringe Haltbarkeit haben, ist es sinnvoller sie vor Ort entweder auf dem regionalen Markt zu kaufen, wozu wir euch unbedingt raten wollen, oder eben im Supermarkt. Zwiebeln, Knoblauch, Kohl, Möhren und auch Kartoffeln halten sich dagegen mehrere Wochen, Äpfel je nach Sorte auch.

Brot mit hohem Roggen, Vollkorn -oder Schrotanteil ist länger haltbar als Weizenbrot. Butter ist ungekühlt nur einige Tage haltbar. Geöffnete Marmelade sollte ebenfalls gekühlt gelagert werden.

Fertigsaucen wie Ketchup, Senf und Pastasaucen usw. haben eine recht lange Haltbarkeit. Werden sie in warmer Umgebung gelagert verringert sich ihre Haltbarkeit allerdings. Einmal geöffnet sollten sie anschließend gekühlt gelagert werden.

Rohes Fleisch verdirbt schnell. Es muss gekühlt gelagert werden, bei maximal 4°C. Frischer Fisch ist noch schneller verderblich als Fleisch.

Käse am Stück hält sich länger als Scheibenkäse. Käse und Wurst sollten gekühlt gelagert werden. Eine Ausnahme bilden manche Salami.

Auch Vollkonserven mögen es grundsätzlich etwas kühler als Zimmertemperatur, aber Kühlschranktemperaturen müssen es nicht unbedingt sein.

Frischmilch gehört immer in den Kühlschrank. H-Milch dagegen muss erst nach dem Öffnen gekühlt werden.

Nüsse sind lang haltbar, das gilt für ganze Nüsse. Kommen die Nüsse verpackt ohne Schale daher sieht es etwas anders aus, sie sind geöffnet nicht lang haltbar.

Nudeln, Reis und Mehl sind auch über das Mindesthaltbarkeitsdatum hinaus haltbar. Bei Vollkornprodukten ist das nicht der Fall und ebenfalls nicht bei Hafer, Hirse und Quinoa. Getreideprodukte kommen am besten im Temperaturbereich zwischen 15 °C und 20 °C zurecht.

Hier noch zwei simple und gute Tipps von uns:

• Verwendet eure schnell verderblichen Zutaten gleich zu Beginn, so lauft ihr nicht Gefahr etwas davon wegwerfen zu müssen.

• Frischhaltedosen sind sehr hilfreich wenn es darum geht übriggebliebenes Essen aufzubewahren, außerdem sind sie platzsparend und lassen sich gut stapeln, was sie für das Van life zu nützlichen Begleitern macht.

Zubereitung - drinnen oder draußen

Wo kochen – drinnen oder draußen? Das ist in erster Linie Geschmackssache und eine Frage der Ausstattung. Ein Kochfeld oder eine Kochplatte im Multivan zu haben gibt euch die Möglichkeit im Van zu kochen. Campingkocher könnt ihr sowohl drinnen als auch draußen verwenden. Grillen, egal ob mit Gas- oder Holzkohle- oder Elektrogrill, bietet sich in jedem Fall draußen an, sprich außerhalb des Vans. Aber worin genau liegen die Vorteile und worin die Nachteile von indoor versus outdoor kochen und von Kochplatte vs. Campingkocher vs. Campinggrill?

Im Bus mittels Kochfeld oder Kochplatte kochen zu können ist weniger aufwendig und schützt euch an manchen Tagen vor Wind und Wetter. Es bedeutet aber auch bei geruchsintensiven Zutaten und Speisen den Essensgeruch erstmal im Van zu haben. Manche Stoffe im Van können solche Gerüche auch etwas länger aufnehmen. Und jeder weiß: wo gekocht und gegessen wird, da wird auch mal gekleckert oder das Öl in der Pfanne spritzt über den Pfannenrand hinaus.

Das ist bei der Zubereitung im Freien weniger problematisch, dafür ist der Aufwand – Aufbau, Anwerfen und Reinigung danach – höher als bei Kochfeld oder Kochplatte. Grill und Campingkocher müssen auch verstaut werden, benötigen also Platz in eurem Bus. Das Gewicht der „Hardware“ spielt ebenfalls eine Rolle. Für on the road bieten sich deshalb kompakte Camping-Modelle an, die es in allen möglichen Varianten gibt.

Für die Nutzung bedarf es bei den angesprochenen Varianten natürlich auch eines ausreichenden Gas-, Benzin-, Strom- oder Kohlevorrats. Der große Vorteil des Grills, sofern ihr Kohle, Briketts oder Holz habt, liegt darin, dass ihr hierfür eben kein Gas, Benzin oder Strom verwenden müsst, die on the road ja häufig nicht im Überfluss vorhanden sind.

Wenn die Verhältnisse es zulassen (Wetter, rechtliche Situation vor Ort, Waldbrandgefahr etc.), könnt ihr Speisen auch rustikal über dem Feuer zubereiten. Darin braucht es allerdings ein wenig Übung damit euer Essen nicht verbrennt.

Trinkwasser benötigt ihr regelmäßig für die Zubereitung von Speisen, Frischwasser für den Abwasch danach. Wenn eure Frischwasservorräte gerade knapp sind, verlegt euch lieber darauf mit weniger Utensilien zu kochen. Das spart euch Wasser beim Abwasch von Pfanne, Teller, Besteck usw. Und noch ein Tipp von uns: fangt beim Spülen mit den am wenigsten verschmutzten Geschirrteilen an und spült erst zum Schluss die Pfanne oder den fettigen Topf. Auf diese Weise bleibt euer Spülwasser für den gesamten Abwasch nutzbar. Das Abwasser gehört natürlich nicht irgendwohin entsorgt, sondern dorthin, wo es hingehört. Ihr wisst ja, there is no Planet B.

Frühstück, Mittagessen, Abendbrot

Zum Frühstück ein schnelles Müsli oder doch lieber Omelett mit Speck? Beim Bäcker oder im Shop warme Croissants holen oder die Pizzareste von gestern Abend verwerten? Das sind einige der kulinarischen Fragen, die sich Van-Roadtripern auf der Reise stellen.

Haferflocken mit Obst und Nüssen und Joghurt oder Milch oder Milch-Alternativen zuzubereiten geht schnell und ist gesund. Oder doch mal Porridge ausprobieren? Brot mit Brotaufstrich ist ebenfalls ein unkomplizierter Frühstücksklassiker.

Zum Mittag wird es gerade in wärmeren Gefilden meist etwas Leichteres sein, Pasta oder Wraps oder ein großer Bowl Salat geht da immer. Es muss ja nicht immer eine warme Speise sein. Bruschetta oder Olivenciabatta mit Hummus sind schnell zubereitet und superlecker. Mjam!

Das gemütliche Abendbrot mit Flip Flops bei Sonnenuntergang genießen – diese Vorstellung weckt sicher bei den allermeisten große Lust auf den nächsten Trip. Am Abend macht das Grillen ja am meisten Spaß, wenn es knistert und die Luft den Duft von Maiskolben in Knoblauchbutter trägt oder von frischem Fisch mit roter Zwiebel oder von Stockbrot, oder, oder, oder.

Die Möglichkeiten euch bei euren Mahlzeiten on the road kulinarisch auszutoben und zu genießen sind groß, auch bei eingeschränkten Zubereitungsmöglichkeiten im Vergleich mit der voll ausgestatteten Küche zu Hause. Es liegt also an euch ; )

Lebenselixier Kaffee, on the Road

Von fäncy Campingkaffeemaschinen über die Espressokanne und den minimalistischen Handfilter bis hin zur freestyle-Variante mit freihängendem Kaffeefilter am Draht – verschiedene Wege führen nach Rom, und zum gediegenen Tässchen Kaffee on the road.

Die Zubereitung von Kaffee ist ja für die eine oder den anderen inzwischen zu einer Wissenschaft geworden. Manche schwören on the road auf die French Press, andere auf die AeroPress, wieder andere auf elektrische Kaffeegeräte. Mal wird die Kaffeebohne zur entscheidenden Komponente auserkoren, dann wieder das zum Aufbrühen verwendete Wasser.

Was ihr abgesehen vom „Kaffee-Gerät“ in den allermeisten Fällen tatsächlich braucht ist recht überschaubar:

• Kaffee
• Trinkwasser
• eine Kaffeemühle (für ganze Bohnen)
• Kaffeefilter (überflüssig beim Espressokocher und der French Press)
• eine Möglichkeit kochendes Wasser zuzubereiten
• bei der Variante Espressokocher: eine Möglichkeit den Kocher zu erhitzen, also Kochplatte oder Campingkocher
• und eure Lieblingskaffeetasse

Für alle, die ohne Kaffee nicht können gibt es auch unterwegs im Van die unterschiedlichsten Möglichkeiten sich täglich ein frisches Kännchen braun-schwarzes Brühgold zu zaubern. Experimentiert doch einfach auf jedem Roadtrip mit einer anderen Variante und findet so heraus, welche Zubereitungsart eure persönliche Favoritin ist.

Fazit

Kochen und Essen auf Roadtrips, darüber könnte man ganze Bücher schreiben. Und, wen wunderts, diese Bücher gibt es schon. Gerichte-Inspiration für eure Reise mit dem Multivan findet ihr aber auch an allen Ecken und Enden des www.

Wir wollen euch raten: Probiert euch aus, nehmt euch Zeit für das Kochen und lasst euch unbedingt auch von der lokalen Küche und ihren Zutaten inspirieren. Mit einer Handvoll Roadtrips kommt die Routine beim Kochen und Versorgen auf Reisen von ganz allein. Camper’s Delight sagt Roll on und lasst es euch schmecken!