Fahrräderträger für euren Van-Roadtrip
Inhalt
Die unterschiedlichen Trägersysteme
Heckträger vs. Anhängerkupplungsträger
Fahrräder auf dem Dach? Und im Innenraum?
Für viele gehören die eigenen Fahrräder unbedingt mit auf den Roadtrip. Für alle, die es noch nicht versucht haben geben wir hier einen Überblick mit viel Wissenswertem rund um das Thema Fahrradträger für den Van.
Mit den eigenen Bikes seid ihr vor Ort mobil und sportlich unterwegs. Egal ob es die tägliche Strecke zum Strand oder Bäcker ist oder ihr die Umgebung lieber auf zwei Rädern anstatt auf vier erleben wollt oder ob ihr euch im Urlaub auspowern wollt – eure Fahrräder geben euch die Möglichkeit auf eurem Trip all das tun zu können.
Wir gehen in diesem Beitrag auf die Fahrradträger-Varianten für euren Van ein und erklären die jeweiligen Vor- und Nachteile. Außerdem geben wir euch einen Überblick über einige Anbieter der unterschiedlichen Systeme auf dem Markt.
Die unterschiedlichen Trägersysteme
Heck oder Kupplung, Dach oder Innenraum – welche Trägervariante soll es sein? Wir konzentrieren uns in diesem Beitrag auf Heckträger und Anhängerkupplungsträger. Warum wir Dach- und Innenraumträger hier ausklammern erfahrt ihr weiter unten.
Eine der Grundfragen für eure Auswahl des passenden Trägermodells ist die, mit wie vielen Fahrrädern der Träger beladen werden kann. Manche Träger sind für 2 Räder ausgelegt, andere für 3 oder 4. Für alle Modelle gibt es eine maximal zulässige Traglast, die dabei ebenfalls eine Rolle spielt.
Beiden hier vorgestellten Varianten ist gemein, dass die Träger und Räder an der Heckseite, also hinten am Van platziert werden. Das ist vorteilhaft für die Aerodynamik bringt aber ein paar Sicherheitserwägungen mit sich. Überprüft bei der Modellwahl ob eure Rückleuchten und das Nummernschild mit beladenem Träger noch gut sichtbar sind. Und falls euer Van über eine Rückfahrkamera und/oder Rückfahr-Distanzsensoren verfügt: werden diese eventuell vom Träger oder den Rädern verdeckt?
Eine weitere Frage bei der Modellwahl lautet wie leicht lassen sich die Bikes auf den Träger setzen und herunternehmen. Das ist häufig eine Frage der Trägerhöhe. Je höher die Fläche, auf der die Räder stehen vom Boden entfernt ist, desto aufwendiger ist das Hochheben und Herunterheben der Fahrräder. Anhängerkupplungsträger sind hier auf Grund ihrer geringen Befestigungshöhe im Vorteil. Für Investitionsfreudige gibt es übrigens auch Träger mit elektrischen Bike-Lifts.
Ein entscheidendes Kriterium bei eurer Wahl eines Trägermodells ist der Zugang zur Hecktür. Lässt sich die Hecktür mit beladenem Fahrradträger noch öffnen? Und lassen sich auch die Heckfenster noch öffnen? Gerade die Trägersysteme für Vans bieten Möglichkeiten zum Kippen, Ausziehen oder Schwenken der Träger, um den freien Zugang zur Hecktür zu gewährleisten.
Ein nicht minder entscheidender Faktor für eure Entscheidung ist das Gewicht und zwar in zweifacher Hinsicht. Erstens sollte das maximale Beladegewicht des Trägers das Gewicht eurer Bikes bewältigen können. Zweitens sollte sich das Gesamtgewicht von Träger und Rädern im Rahmen des zulässigen Gesamtgewichts eures Fahrzeugs bewegen. In anderen Worten, rechnet aus wieviel Spielraum ihr beim zulässigen Gesamtgewicht noch habt (man spricht hier auch von der Zuladungsreserve), wenn euer Van mit allem beladen ist, was ihr auf eure Roadtrips im Normalfall so mitnehmt.
Eine Überladung wirkt sich negativ auf das Fahrverhalten eures Vans, die Sicherheit und auch auf den Verbrauch aus. Die unterschiedlichen für euren Van geltenden Maximalgewichtswerte entnehmt ihr dem Fahrzeugschein oder der Fahrzeugbenutzungsanleitung. E-Bikes, auch Pedelecs genannt, sind oft schwerer als die klassischen Räder. Für sie ist der Gewichtfaktor, wie oben beschrieben, besonders entscheidend.
Ein beladener Fahrradträger macht euren Van nicht nur schwerer, sondern auch etwas länger; klar. Das müsst ihr beim Rückwärtsfahren, bei Garagenstellplätzen etc. bedenken. Für beladene Fahrradträger gilt übrigens eine empfohlene Höchstgeschwindigkeit von 130 km/h.
In jedem Fall solltet ihr euch für ein Modell entscheiden, das in Tests (z. B. ADAC, Stiftung Warentest etc.) gute Sicherheitswerte aufweist. Wir empfehlen euch einen neuen Träger mit Rädern vor eurem Roadtrip bei einer Probefahrt auf sicheren Halt zu testen. Achtet dabei auch darauf, dass eure Bikes nicht aneinanderschlagen oder -scheuern. Halterungen und/oder Sicherungsgurte und der nötige Abstand eurer Bikes zueinander sorgen für einen schadenfreien Trip. Es empfiehlt sich auch Fahrradteile oder -zubehör das sich leicht lösen kann oder besonders schwer ist abzumontieren und im Van mitzunehmen.
Auf ein gutes Diebstahlsicherungssystem solltet ihr bei jedem Modell Wert legen.
Heckträger vs. Anhängerkupplungsträger
Es gibt also einige Gemeinsamkeiten bei beiden Systemen. Aber was unterscheidet Heckträger von Anhängerkupplungsträgern? Einfach gesprochen ist es die Art und die Stelle der Anbringung. Daraus ergeben sich wiederum Unterschiede der Trägerhöhe und der Gewichtswirkung. Wir erklären euch in diesem Abschnitt was es damit auf sich hat.
Heckträger werden an der Hecktür des Multivans und/oder an den Türscharnieren montiert. Die höhere Trägerhöhe der Heckträger macht das Beladen mit Rädern etwas aufwendiger als bei Anhängerkupplungsträgern. Sprich, die Fahrräder müssen beim Beladen und Entladen meist höher gehoben werden als bei Anhängerkupplungsträgern.
Die bekannten Anbieter von Heckträgern für unterschiedliche Fahrzeugmodelle heißen Atera, EuroCarry, Fiamma, Menabo, Sawiko, SMV-Metall, Thule, Uebler, Van ’n Bike.
Verfügt euer Van über eine Anhängerkupplung kommt für euch auch ein Anhängerkupplungsträger in Frage. Hier erfolgt die Montage direkt an der Anhängerkupplung.
Für Anhängerkupplungsträger spielt das Gewicht noch in anderer Hinsicht eine Rolle als der oben genannten. Es gilt nämlich für Anhängerkupplungen die sogenannte Stützlast zu beachten, die das maximale Beladungsgewicht der Anhängerkupplung vorgibt. Mit welchem Gewicht ein Anhängerkupplungsträger beladen werden darf hängt also nicht nur von der Herstellervorgabe des maximalen Beladegewichts des Trägers ab, sondern auch von der Stützlast eurer Anhängerkupplung. Die Angaben zur Stützlast für euren Van findet ihr im Fahrzeugschein und/oder der Bedienungsanleitung. Kleines Rechenbeispiel zur Stützlast gefällig?
Gilt für eure Anhängerkupplung zum Beispiel eine maximale Stützlast von 100 kg und wiegt euer Fahrradträger unbeladen z. B. 25 kg, könnt ihr ihn mit maximal 75 kg Fahrradgewicht beladen, unabhängig davon ob ihr 2 oder 4 Bikes mitnehmt.
Für Anhängerkupplungsträger findet ihr die Anbieter Atera, Bosal, Bullwing, Eufab, Menabo, Norauto, Thule, Uebler, Westfalia, Yakima.
Es gibt auch Heck-Trägermodelle, die weder an der Hecktür, noch an den Türscharnieren oder der Anhängerkupplung montiert werden, sondern am Fahrzeugchassis (Anbieter sind z. B. Busbiker, Sawiko, SMV-Metall und Weih-tec). Bei dieser Variante müsst ihr ein Auge auf die zulässige Hinterachslast eures Busses haben. Ein unbestreitbarer Vorteil beim Beladen ist die geringe Trägerhöhe. Die Kosten für diese Systeme sind allerdings vergleichsweise hoch.
Fahrräder auf dem Dach? Und im Innenraum?
Dachträger für Fahrräder empfehlen wir euch an dieser Stelle nicht, zum einen weil sie sich sehr negativ auf die Aerodynamik und auf die Höhe eures Vans auswirken und zum anderen weil es eine größere Herausforderung darstellt die Räder aufs Dach und wieder herunter zu bekommen.
Es gibt auch die Variante Innenraum-Fahrradträger. Diese lohnt sich für euch nur wenn ihr nicht im Innenraum des Vans schlaft oder euch das aufwendige regelmäßige Umbauen nicht stört. Außerdem benötigt ihr bei dieser Variante natürlich viel Stauraum im Innenbereich eures Busses.
Wer sich für eine dieser Varianten interessiert wird zum Beispiel bei den Anbietern Eufab, Fiamma, Menabo, Thule, Yakima fündig.
Fazit
Für alle Bike-Liebhaber da draußen gibt es eine Vielzahl an unterschiedlichen Trägervarianten und ‑modellen für Vans. Auf was ihr bei der Auswahl eines Trägersystems achten solltet haben wir hier beschrieben. Dass ihr bei der Wahl des passenden Modells unterschiedliche Faktoren rund um das Gewicht einkalkulieren müsst, und welche das sind, wisst ihr jetzt.
Es kommt insgesamt darauf an, welches Modell für eure Situation, eure Bikes und euren Van passt. Also probiert einfach aus. Die Preisunterschiede sind groß. Da lohnt sich wie immer der Preisvergleich für euren favorisierten Träger im Netz. Camper’s Delight wünscht euch viel Spaß bei eurem ersten Roadtrip mit Bikes, roll on!